2023: Fahrermangel durch asiatische Fahrer kompensieren?

Nach Prognosen des Senior Vice President Sales, Network & Operations EMEA des Plattformanbieters FourKites, Marc Boileau, wird dies die größten Herausforderung in der Logistikbranche im Jahr 2023: 

Als größte Herausforderung in der Logistikbranche im kommenden Jahr nennt Boileau den Fahrermangel, der mit einigen Veränderungen einhergehen wird: „(…) Einige Schätzungen gehen von bis zu 500.000 fehlenden Fahrern aus. Die Situation wird auch in 2023 anhalten, da der Druck, Güter so schnell wie möglich zuzustellen, zunehmen wird. Lkw transportieren bereits 77 Prozent des im Landverkehr transportierten Frachtvolumens in der Europäischen Union. Die fehlende Kapazität ist auf die Coronapandemie zurückzuführen und darauf, dass viele Fahrer zurückberufen wurden, um im Ukrainekrieg zu kämpfen.“ Er führt aus, dass darüber hinaus stetig europäische LKW-Fahrer in Rente gehen und nur wenig Nachwuchs kommt. Er prognostiziert daraufhin folgenden Verlauf: „2023 wird ein Trend zu beobachten sein, der dahin geht, dass Spediteure zunehmend Fahrer aus Asien, Indien und den Philippinen anwerben, um in Europa zu fahren. In diesen Ländern gibt es bereits einen großen Pool von gut ausgebildeten Fahrern, die Spediteuren, die Fracht durch Europa transportieren wollen, Mehrwert bieten können. Spediteure werden mit Anwerbeagenturen zusammenarbeiten, um die Fahrer nach Europa zu bringen. Außerdem müssen Spediteure bereit sein, Zeit und Geld zu investieren, um asiatische Fahrer auszubilden. Der daraus erzielte Return on Investment wird sich aber für viele Spediteure lohnen.“

Zusätzlich betont Marc Boileau, dass die Investition in die Ausbildung von Nachwuchs-Fahrern wichtig sei, um dem Fahrermangel entgegenzuwirken.