Bis zu 60.000 fehlende Berufskraftfahrer - unbesetzte Fahrerstellen steigen weiter

Die weltweite Corona-Pandemie sorgte dafür, dass sich die Entwicklung unbesetzter Fahrerstellen weiter erheblich verstärkt hat. Auch in Deutschland ist diese Problematik längt von großem Ausmaß, wie es Berechnungen des Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) und des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik hervorgeht. Diese Berechnungen belegen einen Berufskraftfahrermangel von etwa 45.000 bis 60.000 unbesetzten Stellen in Deutschland. Diesen Berechnung schließt sich die Prognose der IRU, kurz für International Road Transport Union, an. Dieser zur Folge steigt die Zahl unbesetzter Fahrerstellen 2021 in Europa um 25% im Vergleich zum Vorjahr. Sie gehen laut Angaben der Welt von einer Lücke von insgesamt 185.000 Fahrern bis 2027 aus. Markus Rütters, Geschäftsführer der Deutschen Getränke Logistik (DGL) äußert sich im Gespräch mit der Welt wie folgt dazu: „Aufgrund der Lockdowns in vielen Branchen wie Automobil, Textil oder bei den Baumärkten gab es deutlich weniger Transporte. Weil etliche Fahrer aber nicht in Kurzarbeit wollten, sind sie in andere Branchen oder sogar Berufe abgewandert.“ Weiter führt er aus: „Wir erwarten bei Rückkehr alter Transportmengen große Herausforderungen im Logistikgeschäft. Denn wir sind skeptisch, ob abgewanderte Fahrer wieder in ihre alten Berufe zurückkehren, sagt der Experte.“ 

Hohe Frachtraten und weiterer Laderaummangel wären die Folgen einer steigenden Nachfrage nach Transportdienstleistungen bei gleichzeitig weniger werdenden Fahrern. Die Branche liefert mögliche Lösungsansätze, wie beispielsweise das Heruntersetzen der Altersuntergrenze von 21 auf 18 Jahre für den LKW-Führerschein. Auch die Gehälter müssen attraktiver werden, um weiterhin entsprechende Arbeitskräfte zu gewinnen.