Containerstau: Hamburger Hafen richtet sich an Belegschaft

Containerstau: Hamburger Hafen richtet sich an Belegschaft 

Bereits seit vielen Monaten sieht sich die Logistik durch die Pandemie großen Herausforderungen konfrontiert. Nun wird die Lage durch den Krieg weiter verstärkt und der internationale Handel und Transport eingeschränkt, sodass es vor zahlreichen Häfen weltweit zu enormen Containerstaus kommt. 

Ein interner Brief der Geschäftsführung des Terminals an die Mitarbeitenden zeichnet das Ausmaß der Misere ab, die sich zurzeit am Hamburger Burchardkai abspielt: darin betonen die beiden Terminalchefs hinsichtlich der zahlreichen wartenden Frachtschiffe auf der Nordsee: "Wir wollen, dass diese Schiffe bei uns anlegen“. Es sei nach Angaben des Schreibens, welches dem NDR vorliegt eine "äußerst angespannte betriebliche Lage bei uns“. Deswegen bitten sie die Belegschaft, Überstunden zu leisten und auf freie Tage zu verzichten. Weiter heißt es, “Wir brauchen circa 800 Schichten im Monat zusätzlich, um den Kreislauf an wartenden Schiffen zu durchbrechen und die Containerlawine zu bewältigen.“ Um dafür zusätzliche Motivation zu schaffen verspricht die Geschäftsführung des Burchardkais des Hamburger Hafenlogistikkonzerns HHLA Anreize wie eine Bonus von 100€ auf das Gehalt bei Verzicht auf freie Tage oder einen Bonus von 50€ bei vier Überstunden. 

Beendet wird das Schreiben mit freundlichen Worten: "Für Fragen und Antworten laden wir Sie diese Woche in den Schichtübergängen auf einen Kaffee ein.“ Laut Angaben des HHLA-Sprechers sei dies aber noch in Abstimmung beim Betriebsrat. Auf die Rückfragen des NDRs entgegnet der Sprecher "Die Verhandlungen laufen noch“.