Cosco-Beteiligung am Hamburger Hafen: Die Gründe und Risiken des Einstiegs

Cosco-Beteiligung am Hamburger Hafen: Die Gründe und Risiken des Einstiegs

Die Debatte um den Verkauf eines Teils des Hamburger Hafens an den chinesischen Konzern Cosco verschärft sich weiter. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck rät eindringlich von dem Verkauf ab, um nicht den gleichen Fehler erneut zu machen, wie bei der Gas-Abhängigkeit von Russland. Währenddessen ist Bundeskanzler Scholz doch sehr angetan von dem Geschäft, bei dem es sich um eine Beteiligung von 35 Prozent an einem Container-Terminal handelt.

Die chinesische Container-Reederei Cosco ist nicht nur der zweitgrößte Anbieter auf dem Markt, sondern pflegt auch bereits seit vielen Jahren eine wichtige Zusammenarbeit mit dem Hamburger Hafen. Cosco suggeriert, bei einer Beteiligung Teile seines Frachtgeschäftes vornehmlich über Hamburg abzuwickeln. Dies könne jedoch im Umkehrschluss bedeuten, dass Cosco Schiffe in Hamburgs konkurrierende Häfen wie Rotterdam, Seebrügge oder Antwerpen umleitet, sofern Deutschland einem Einstieg der Chinesen nicht zustimmen sollte. 

China verfolgt mit der Beteiligung eine klare wirtschaftliche Intention, die aber auch von einer politischen Strategie geprägt ist. Seit den 90er-Jahren gilt China als Hauptprofiteur der Globalisierung und konnte so zur zweitgrößten Volkswirtschaft weltweit aufgestiegen. Um diese Stellung im Welthandel zu wahren, investiert China große Mengen in die internationale Verkehrslogistik. Eine Cosco Beteiligung am Hamburger Hafen unterstützt Chinas politische Interessen, mehr Einfluss weltweit zu haben, als der Westen. 

Deswegen besitzt die Reederei bereits an zahlreichen internationalen Häfen Beteiligungen: von Singapur und Südkorea, über relevante Häfen beidseitig des Suezkanals in Ägypten und Saudi-Arabien bis hin zu den Häfen am Mittelmeer in der Türkei, Italien, Spanien oder Griechenland. Darüber hinaus besitzt Cosco sogar Anteile am US-amerikanischen Pazifikhafen Seattle. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft weist auf Schätzungen hin, die zeigen, dass die Reederei über die zahlreichen weltweiten Beteiligungen bereits einen Einfluss von zehn Prozent der Hafenkapazität in Europa besitzt.

Sonntag, 30 Oktober 2022

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