Fährgesellschaft P&O Ferries entlässt über 800 Besatzungsmitglieder

Nach der Entlassung von 800 Besatzungsmitgliedern in einem Zoom-Call steht die britische Fährgesellschaft P&O Ferries, welches im Besitz der Herrscherfamilie von Dubai ist, in der öffentlichen Kritik. Das Unternehmen befährt mitunter die wichtigen Routen von Dover nach Calais sowie von Rotterdam nach Hull. Die entlassenen Crew-Besatzungen sollen nach Angaben des Fährunternehmens durch ausländische Arbeitskräfte, die zu günstigeren Konditionen arbeiten würden, ersetzt werden. 

Unternehmenschef Peter Hebblethwaite begründet die Aktion in dem Zoom-Call vom 17. März mit starken finanziellen Einbußen, die die Fährgesellschaft seit Pandemiebeginn erlebe. Zudem würden dadurch die restlichen 2200 Arbeitsplätze im Unternehmen gesichert werden. 

Seither steht P&O Ferries im Zentrum der öffentlichen Kritik. Auch die britische Regierung fordert das Unternehmen auf, die zahlreichen Entlassungen rückgängig zu machen und die Arbeitskräfte zu bisherigen Gehältern und Konditionen weiter zu beschäftigen. 

Insbesondere der britische Verkehrsminister Grant Shapps fordert konkrete Handlungsmaßnahmen: So soll nicht nur die Frist zur Beantwortung eines Abfindungsangebots aufgehoben werden, sondern auch ein Maßnahmenpaket für das Parlament erstellt werden, um unter anderem den Mindestlohn für die Besatzungen zu sichern. Um seinen Standpunkt zu verdeutlichen schrieb er in einem Brief an Unternhemenschef Hebblethwaite: „Die vergangene Woche hat den Ruf von P&O Ferries und, so fürchte ich, von Ihnen persönlich zertrümmert (…). Es gibt keine Entschuldigung für dieses Verhalten.“