Ausfuhr nach Russland

Export-Zertifizierung

Unsere akkreditierten Zertifizierungs- und Qualifizierungsstellen sind in Russland und der EAWU anerkannt und stellen Ihnen alle für die Einfuhr Ihrer Waren erforderlichen Marktkonformitätsnachweise zur Verfügung.

Export-Zertifizierung

Zertifizierungs- / Deklarierungsprozess TR ZU- / EAC-Zertifikate

Mit dem 1. Juni 2012 erlangte das erste technische Regelwerk (TR) seine Gültigkeit. Durch diesen Schachzug und die dazugehörigen EAC-Zertifikate verfolgte die Russische Föderation ein ambitioniertes, aber sinnvolles Ziel: die technische Gesetzgebung und Regulierung dem europäischen System so anzupassen, dass privatrechtliche Normung und staatliche Gesetzgebung miteinander harmonieren. So ersetzt das EAC-Zertifikat beziehungsweise die Deklaration das Gost-R-Zertifikat, das vor Einführung des TR für den Import und Export nach Russland und in die Eurasische Wirtschafts- und Zollunion (Russland, Kasachstan, Weißrussland, Armenien, Kirgisistan und die Ukraine) als Konformitätserklärung ausschlaggebend war.

Gost-R-Zertifikat beim Export und Import

Obwohl das Gost-R-Zertifikat beim Export und Import von Gütern nach Russland und in die anderen genannten Länder keine Rolle mehr spielt, hat es seinen Wert nicht verloren: Denn nach wie vor gilt das Gost-Zertifikat allgemein immer noch als Qualitätsmerkmal. Darum kann man als Importeur oder Exporteur nach wie vor ein freiwilliges Gost-R-Zertifikat beantragen. Dabei muss aber beachtet werden, dass das Gost-R Zertifikat nicht in jedem Land der Eurasischen Wirtschafts- und Zollunion akzeptiert wird – das EAC-Zertifikat hingegen schon. Bei komplexen DDP-Lieferungen muss diese Tatsache besonders berücksichtigt werden.
Durch die technischen Regelwerke und die Konformitätszertifikate beziehungsweise Konformitätsdeklarationen sollen die Waren, die exportiert werden, in verschiedene Kategorien eingeteilt und mit einer spezifischen Zertifizierung ausgestattet werden. Jedoch gibt es zwei verschiedene Arten der EAC-Zertifizierung/Deklaration: einerseits das vertragsbezogene EAC-Zertifikat/die vertragsbezogene EAC-Deklaration. Und andererseits das EAC-Serienzertifikat/die EAC-Seriendeklaration.

Vertragsbezogenes EAC-Zertifikat / vertragsbezogene
EAC-Deklaration

Bei dem vertragsbezogenen Zertifikat handelt es sich um eine Zertifizierung, die ihre Gültigkeit behält, bis der Vertrag vollständig erfüllt ist. Das heißt, dass die gesamte Vertragsspezifikation im Empfangsland angekommen und zolltechnisch bereinigt ist.

EAC-Serienzertifikat / EAC-Seriendeklaration

Bei Serienzertifikaten handelt es sich um Zertifizierungen, die eine Gültigkeitsdauer von ein bis fünf Jahren haben. Dieses Zertifikat bietet sich besonders für Hersteller von Serienprodukten an, denn sie sind befugt, innerhalb dieses Zeitraums beliebig viele Lieferungen zu tätigen.

Zertifizierungs- / Deklarierungsprozess

Bei serieller Fertigung fordert der russische Gesetzgeber für die Zertifizierung sowohl den Konformitätsnachweis als auch die Durchführung einer Werksinspektion zur Gewährleistung der Qualitätskontrolle. Hinzu kommt eine jährlich durchzuführende Inspektion während der gesamten Laufzeit des Zertifikats. Für die Deklarierung kann die Sicherstellung der Qualitätskontrolle der Hersteller selbst oder ein dazu bevollmächtigtes Unternehmen, in Form einer akkreditierten Prüfungsstelle, übernehmen. Dabei muss aber beachtet werden, dass eine in der Eurasischen Wirtschafts- und Zollunion registrierte juristische Person als Antragsteller einzutragen ist. Der Hersteller wird in dem Zertifikat weiterhin als Hersteller aufgeführt.

Kennzeichnung der zertifizierten Erzeugnisse

Sämtliche in die Eurasische Wirtschafts- und Zollunion exportierte Erzeugnisse müssen mit einem einheitlichen Konformitätszeichen „EAC“ markiert werden. Je nach Zertifizierung müssen einige Erzeugnisse mit einer zusätzlichen klassenspezifischen Markierung versehen werden – wie zum Beispiel explosionsgeschützte Erzeugnisse.

Technische Pässe

Für alle einzuführenden Maschinen und Anlagen müssen sogenannte technische Pässe ausgestellt werden. Darin sind Angaben zur jeweiligen technischen Ausstattung zu machen. Die Pässe müssen zusammen mit der Sendung geliefert und unmittelbar an der Maschine bzw. Anlage aufbewahrt werden.

  • Die Erstellung der Pässe muss nach den folgenden GOST-Normen erfolgen:
    GOST 2.601-2013 Einheitssystem der Konstruktionsdokumentation, Betriebsdokumentation

  • GOST 2.610-2006 Einheitssystem der Konstruktionsdokumentation, Regeln zur Erstellung der Betriebsdokumentation

Diese beiden Normen beschreiben den Inhalt und die Detailgenauigkeit bzw. Tiefe der zu erstellenden technischen Pässe. Diese werden bereits bei der Durchführung der Zertifizierung gefordert.

Beispiele für EAC-Zertifikate

In den Ländern der EAWU unterliegen grundsätzlich alle Waren und Produkte der Zertifizierungspflicht gemäß den technischen Reglements. Dementsprechend entstehen viele Variationen der Zollunionzertifizierung beziehungsweise -deklaration.

Erstkalibrierung

Vor Inbetriebnahme in Russland müssen Messmittel eine Erstkalibrierung erhalten. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Messmittel vorher ins staatliche Messmittelregister eingetragen werden müssen. Das gilt vor allem dann, wenn die Messgeräte für staatliche Einrichtungen oder in Bereichen der staatlichen Überwachung eingesetzt werden. Die Erstkalibrierung ist mit einer werkseigenen Eichung zu vergleichen – mit der Besonderheit, dass die Eichung durch die Zulassungsbehörde bestätigt werden muss. Die Ergebnisse werden mit einem Eichzeichen beziehungsweise Eichzeugnis nachgewiesen.

Staatliche Registrierung

Die wichtigsten Handelspartner der GUS-Staaten Russland, Kasachstan, Belarus, Armenien und Kirgisistan haben eine Zollunion gegründet. Diese soll den Warenverkehr dieser Länder untereinander vereinfachen. Ziel war es, importierte Güter innerhalb der Zollunion ohne zusätzliche Zölle und Steuern transportieren zu können. Zwischen den Ländern der Zollunion wurde ein einheitliches Verzeichnis von Waren erstellt, die nach der neuen Vorschrift zertifiziert werden müssen. In diesem Zusammenhang werden seit Mitte des Jahres 2010 keine Anträge auf die Erteilung eines Hygienezertifikats mehr angenommen. Nach der neuen Verordnung werden zwei Dokumente zur Bestätigung der Konformität der Hygienenormen ausgestellt. Das Zertifikat wird vom staatlichen Amt im Bereich Verbraucherschutz und Gesundheit erstellt und ist in den Ländern der Zollunion unbefristet gültig. Die Registrierung/das Zertifikat ist u. a. für folgende Produktgruppen vorgeschrieben:

  • Verpackungsmaterial für Lebensmittel 

  • Kosmetikerzeugnisse

  • Lebensmittelzusatzstoffe

  • Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel

  • Bekleidung für Kinder und Kleinkinder 

  • Trinkwasseraufbereitung

Die Erstellung der staatlichen Registrierung beträgt in der Regel 20 bis 60 Werktage.

Messmittelzulassung

Kalibrier- und eichpflichtige Messmittel müssen laut dem russischen Gesetzgeber für den Einsatz in der russischen Föderation vom “metrologischen Dienst der föderalen Agentur für technische Regulierung und Metrologie” registriert und zugelassen werden. Dabei wird eine Bescheinigung ausgestellt, die besagt, dass das angegebene Erzeugnis in das Messmittel- Register eingetragen wurde.

Laut dem Gesetz Nr. 102-ФЗ vom 26.06.2008 “Über die Gewährleistung der Einheit von Messungen” müssen Messmittel, die in Betrieben, die der staatlichen Überwachung unterliegen, geprüft, zugelassen und ins staatliche Messmittelregister eingetragen werden. Auch bei Ausschreibungen werden Messmittelzulassungen als ein Bestandteil der Dokumentation verlangt. Bewerber ohne Zulassung werden in aller Regel nicht berücksichtigt.
Bereiche der staatlichen Überwachung sind u. a.:

  • öffentliche Einrichtungen

  • medizinische Einrichtungen

  • Betriebe der Schwerindustrie

Mit der Verordnung № 1081 (vom 30.11.2009) zu dem Ablauf von Begutachtung von  Messmittel für die Typgenehmigung wurden die notwendigen Prozesse und Zuständigkeiten der Behörden festgelegt.

EAC-Zertifikat gemäß der Druckgeräte-Richtlinie

Am 1.02.2014 trat das technische Reglement TR ZU 032/2013 in Kraft. Es befasst sich mit Erzeugnissen, die mit Überdruck arbeiten, und dient dem Schutz der Gesundheit bzw. der Minimierung von Verletzungsrisiken von Menschen, die mit diesen Erzeugnissen arbeiten oder sich in deren Nähe aufhalten. Für diese Erzeugnisse muss in den Ländern der Eurasischen Wirtschafts- und Zollunion eine Zertifizierung nach TR ZU 032/2013 (Sicherheit von Ausrüstung, die mit Überdruck arbeitet) durchgeführt werden. Diese sieht den Konformitätsnachweis in Form eines Zertifikates oder einer Deklaration vor. Es gibt eine vertragsbezogene Zertifizierung/Deklarierung und eine für Erzeugnisse, die in Serienproduktion hergestellt wurden. Bei der vertragsbezogenen Zertifizierung unterscheidet man zwischen solchen mit offenem Datum und denen mit fünfjähriger Laufzeit. Serienzertifikate beziehungsweise -deklarationen sind grundsätzlich ein bis fünf Jahre gültig.
Wichtig: Der Antragsteller muss seinen Sitz innerhalb der Zollunion haben. Bei der Serienzertifizierung ist die Durchführung der Druckproben von Baumustern seitens des Herstellers vorgeschrieben. Bei einer vertragsbezogenen Zertifizierung muss eine Abnahme der Druckgeräte durch eine akkreditierte Prüfstelle erfolgen. Die Abnahme kann beim Hersteller oder dort, wo das zu zertifizierende Erzeugnis aufgestellt ist, durchgeführt werden.

Brandschutzzertifizierung

Das Brandschutzzertifikat bescheinigt, welche Normen im Bezug auf die Brandsicherheit eingehalten werden. Diese sind in der russischen Brandschutzverordnung bzw. im Technischen Regelwerk TR Russlands verankert. Die Brandschutzzertifizierung muss vor dem GOST-R- bzw. TR-Zertifikat beantragt werden. Eine TR-Brandschutzzertifizierung für Russland kann je nach Bedarf als Serienzertifikat für ein bzw. fünf Jahre oder auch vertragsbezogen ausgestellt werden. Bei der Brandschutzzertifizierung werden die Erzeugnisse auf ihre Resistenz gegen Feuer, Funktionssicherheit sowie auf die Entstehung toxischer Gase geprüft. Die Prüfung und Zertifizierung darf nur von akkreditierten Institutionen durchgeführt werden.

Folgende Erzeugnisse müssen eine TR-Brandschutz-Zertifizierung erhalten:

  • Kabel wie z. B. Strom-, Telefon-, Datenkabel usw.

  • Brandmeldeanlagen und feuerbekämpfende Produkte wie Feuerlöscher, Feuerwehrschläuche usw.

  • Brandschutztüren, Brandschutztore

  • Bodenbeläge

  • Tapeten

EAC-Zertifikat gemäß der EX-Schutz-Richtlinie 

EX-Ausrüstungen, Ex-Geräte und andere EX-Erzeugnisse, wie z. B. Maschinen (Dieselkatzen, einfache Bohrwagen etc.),
unterliegen in der eurasischen Zollunion der Konformitätsnachweispflicht nach TR ZU 012/2011 („Über die Sicherheit
der Ausrüstung für den Betrieb in explosionsgefährlichen Umgebungen“). Das dazugehörige EX-Zertifikat
ist wie ein TR ZU-Zertifikat aufgebaut. Die Besonderheit an diesem Zertifikat ist der Anhang mit genauen Angaben
zum Explosionsschutz.

 

Festigkeitsberechnung nach Gost

Für Produkte, die einer TR ZU-Zertifizierung nach der Druckgerätenorm unterliegen, müssen für die Zertifizierung/Deklarierung und Inbetriebnahme eine Festigkeitsberechnung nach den russischen
Gost-Normen erstellt werden.

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