Welthandel: China stützt Warenverkehr, Deutschland im roten Bereich.

Der Kiel Trade Indicator zeigt eine leichte positive Entwicklung des Welthandels im Juni, hauptsächlich dank des chinesischen Handels. China erholt sich von einem Handelstief im Winter und verzeichnete im März einen Rekordwert bei den Exporten. Im Gegensatz dazu setzt Deutschland seine Schwächephase fort. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) Kiel bestätigt jedoch, dass sich das düstere Bild vom Anfang des Monats nicht bewahrheitet hat. Im Juni verzeichnet der Kiel Trade Indicator einen Anstieg von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat Mai. Deutschland und die EU haben jedoch negative Werte sowohl bei den Exporten (-0,4 Prozent) als auch bei den Importen (-1,3 Prozent). Gleiches gilt für die EU-Exporte (-1,2 Prozent) und -Importe (-0,5 Prozent). Vincent Stamer, Leiter des Kiel Trade Indicators, betont, dass der Handel Deutschlands und der EU sich anscheinend in der zweiten Junihälfte erholt hat. Im Vergleich zum Vormonat verzeichnet der Kiel Trade Indicator für die USA einen positiven Wert bei den Exporten (+0,9 Prozent) und einen negativen Wert bei den Importen (-2,8 Prozent). Die Zahlen für China zeigen einen Anstieg bei den Exporten (+3,5 Prozent) und den Importen (+3,7 Prozent). China hat seit dem Frühjahr seine Ausfuhren deutlich gesteigert und unterstützt den weltweiten Warenverkehr. Obwohl China einen deutlichen Warenüberschuss erwirtschaftet, sind die Importe nicht im gleichen Maße gestiegen, möglicherweise aufgrund einer schwachen Binnennachfrage und geringerer Abhängigkeit von Zwischenprodukten aus dem Ausland. Im Juni ist die Anzahl der im Stau steckenden Container zum ersten Mal seit einem Jahr gestiegen, aktuell sind knapp acht Prozent betroffen. Dies könnte auf vermehrten Verkehr vor China und Einschränkungen des Panamakanals aufgrund von Niedrigwasser zurückzuführen sein. Der Panamakanal hat jedoch für Deutschland eine geringe Bedeutung, da weniger als zwei Prozent der ausgefahrenen Mengen aus deutschen Häfen die Pazifikküste Nord- und Südamerikas erreichen.