Wie zukunftsfähig sind Elektro-LKW?

Schon seit einiger Zeit zeigt die EU große Bemühungen, Elektroantriebe auch bei Lastkraftwagen zu fördern. Doch was spricht eigentlich für und was gegen die Elektro-LKW? Ein Interview zwischen FOCUS online und dem größten deutschen Spediteurs-Verband Iveco liefert die Antworten. 

Es sind bereits die ersten Elektro-LKW von Herstellern wie Tesla und Nikola auf den Straßen unterwegs. Tesla ging mit den ersten Modellen des „Semi“ an den Start, der rein elektrisch und batteriebetrieben fährt und Konkurrent Nikola bietet mit dem „Nikola Tre“ eine Alternative, die zwar auch elektrisch fährt, doch durch eine Brennstoffzelle angetrieben wird. Doch was ist nun besser? Vergleicht man die Nutzlast und Reichweite der beiden Fahrzeuge, so schneidet der Nikola Tre besser ab. Dieser bietet eine größere Nutzlast und schafft eine 300 Kilometer größere Reichweite. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass Wasserstoff ein Treibstoff ist, der einer komplexeren Tank-Infrastruktur bedarf. Darüber hinaus ist noch nicht sicher, ob das Antriebssystem die Diesel-LKW Lebensdauer von rund 500.000 Kilometer schaffen würde. Doch auch ein batteriebetriebener LKW stößt hierbei an aktuelle Grenzen: einerseits verringert das Gewicht, welches durch die schwere Batterie hinzukommt, die verfügbare Nutzlast und andererseits ist auch die Lade-Infrastruktur noch nicht hinreichend ausgebaut. Iveco-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt sagt dazu: „Welche Antriebsarten in Zukunft zum Einsatz kommen, wissen wir nicht – wir wissen nur eines: dass unsere Auftraggeber die Leistungsfähigkeit, Flexibilität und Zuverlässigkeit des Diesel-Lkw zur Benchmark gemacht haben.“