Zukunftstrend Wasserstoff?

Wasserstoff ist ein vielversprechender Energieträger, der in der Diskussion um die weltweite Klimapolitik eine tragende Rolle spielen wird. Trotzdem wird er keine dominierende Position in der Frage um die Zukunftsenergie einnehmen, so das Fazit einer kürzlichen Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI). In dieser Untersuchung wurde ermittelt, welche Bedeutung der grüne Energieträger künftig haben könnte. Dafür wurden im Rahmen des Forschungsprojekts HyPat über 40 Energiesystem- und Wasserstoffszenarien von den Forscherinnen und Forschern untersucht. 

Wie hoch die internationale Nachfrage für den grünen Treibstoff ist, sei stark davon abhängig, wie es sich in der regionalen Klimapolitik verhalte. Stellt man EU und China in dieser Schätzung gegenüber, so ist zu erkennen, dass es dort starke Unterschiede gibt. Während für die EU von einem Wasserstoffanteil bis 2050 von bis zu 14 Prozent ausgegangen wird, liegen die Schätzungen für China bei höchstens 4 Prozent. 

Der Fraunhofer-Forscher Martin Wietschel betont: „Um Treibhausgasemissionen global zu senken, werden Maßnahmen zum Energieeinsparen und die direkte Elektrifizierung auf Basis von erneuerbarem Strom zum Beispiel durch Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge oder in Wärmenetzen als wichtigste Hebel gesehen“. Dabei könne Wasserstoff eine wichtige Rolle einnehmen.

Besonders hoch schätzen die Forscherinnen und Forscher die Nachfrage im Verkehrssektor. Sie könnte in der EU in dem Bereich auf bis zu 28 Prozent steigen. Während jedoch der Einsatz der H2-Syntheseprodukten im globalen Schiffs- und Flugverkehr bereits feststehe, betrachtet man die Verwendung von Wasserstoff im Auto- und Lkw-Verkehr bisher noch kritisch.